Erste Hilfe

Was tun am Unfallort ?


A = Atemwege kontrollieren, ggfs. Freimachen
B = Beatmung bei Atemstillstand
C = Circulation, d. h., Kreislauf überprüfen, ggfls. Herzmassage

Der Puls ist im Beckenbereich zu fühlen, er ist beim Hund immer unregelmäßig, ein Hund hat ca. 10-30 Atemzüge pro Minute

Künstliche Beatmung
Den Kopf des Hundes strecken und bei geschlossenem Fang eine Mund - zu -Nase Beatmung machen, d. h. ca.  20 x pro Minute feste im eigenen Atemrhythmus in die Nase des Hundes blasen, danach die Schleimhautfarbe kontrollieren, sie muss rosa sein, blau bis lila deutet auf Atemnot hin.

Herzmassage
Den Hund in Seitenlage bringen, ein Kissen unter den Brustkorb legen, die linke Hand flach auf den Brustkorb legen und mit dem rechten Handballen 10 - 15 kurze Stöße auf die linke Hand "Salven" ausführen (beim Chi statt der ganzen Hand 2 -3 Finger) Dann 2 x beatmen und die Schleimhautfarbe prüfen, ggfls. wiederholen Wichtig ist, dass die Stöße fest genug ausgeführt werden

Wichtige Regeln beim bewusstlosen Hund
- Seitenlage, dann möglichst nicht mehr bewegen (Rückenmarksverletzung!)
- Kein Einflössen von Medikamenten ! Gefahr des Verschluckens --> Aspirationspneumonie
- Auskühlung verhindern
- Bei Blutverlust (äußerlich oder innerlich) zusätzliche Kreislaufstabilisierung durch elastische Binden an den Hintergliedmaßen bis zum Oberschenkel (verringert die Schockgefahr)
- Wenn möglich, Körpertemperatur messen --> gibt Hinweise auf die Schwere des Geschehens
Kontrolle von Atmung und Kreislauf

Wichtige Regeln bei blutenden Verletzungen
- Unterscheidung zwischen arterieller (blutet stoßweise, hellrot ) und venöser (sickert langsam, dunkelrot) Blutung
- Fingerkompression bei arterieller Stoßblutung
- Druckverband anlegen, erst Mullkompresse, dann Mullbinde
- Beim durchbluten den Erstverband nicht entfernen (Zerstörung des Fibringerüstes) sondern einen 2. Verband mit stärkerem Druck darauf setzten
- Nur im äußersten Notfall Gliedmaßen abbinden
- Absolute Ruhigstellung des Patienten
- Kühlkompressen oder Eiswürfel in der Plastiktüte leisten gute Dienste
- Offene Bauchwunden unbedingt mit nassem Tuch abdecken

Erkennen von Notfallsituationen
Jede plötzliche Abweichung vom normalen Verhalten, z.B. Apathie, Futterverweigerung, mag nicht mehr spazierengehen, zeigt keine Freue beim Wiedersehen, angestrengte Atmung

Abweichung von der normalen Körpertemperatur, daher in solchen Situationen immer Fieber messen

< 38 Grad = Untertemperatur (sehr gefährlich)
> 39 Grad = Fieber

Alle Wunden, die größer als 2 cm sind, müssen innerhalb der sogenannten 8 Stunden Grenze chirurgisch versorgt werden (es bildet sich sonst nekrotisches Gewebe)

Lahmheiten, bei denen die betroffenen Gliedmaßen überhaupt nicht mehr belastet werden oder Lahmheiten mit äußerlich erkennbaren Verletzungen müssen ebenfalls sofort behandelt werden